Wenn dein Gesicht morgens eher „kissengeprägt“ als wach aussieht, kann eine lymphatische Gesichtsbürste genau das Tool sein, das dir gefehlt hat. Richtig angewendet hilft sie, Schwellungen zu reduzieren, die Durchblutung anzukurbeln und deiner Haut diesen frischen, leicht gelifteten Look zu geben – ganz ohne Schnickschnack.
In diesem Beitrag gehen wir Schritt für Schritt durch, wie du dein Gesicht vorbereitest, wie die Lymphdrainage mit der Gesichtsbürste funktioniert und wie du die Intensität nach und nach an deine Haut anpasst.
Vorbereitung: So startest du deine Routine richtig (Haut, Bürste, Setting)
Bevor du mit der Trockenbürste loslegst, mach dir klar: Deine Gesichtshaut ist empfindlicher als der Körper. Je besser du die Vorbereitung machst, desto angenehmer – und wirkungsvoller – wird die Routine.
1. Haut vorbereiten
Starte immer mit einem sauberen, trockenen Gesicht.
Wasch dein Gesicht wie gewohnt mit deinem Cleanser, nimm Make-up, SPF und den ganzen Tag runter. Danach mit einem sauberen Handtuch gründlich abtrocknen, wirklich bis keine Feuchtigkeit mehr auf der Haut ist
Wenn du magst, kannst du vor dem Spiegel kurz checken:
Gibt es Stellen, die gerade sensibler sind (z. B. Pickel, frische Reizungen, Sonnenbrand)? Diese Bereiche lässt du beim Bürsten einfach aus oder streifst nur ganz leicht darüber.
2. Die Bürste ready machen
Nimm deine Gesichtsbürste in die Hand und schau sie dir kurz bewusst an. Die Kupferborsten dürfen sich etwas fester anfühlen – das ist genau so gedacht. Vor der ersten Anwendung kannst du die Borsten einmal sanft mit der Handfläche ausstreichen, damit eventuell lose Partikel verschwinden.
-
Bürste trocken lagern, nicht im feuchten Bad direkt neben der Dusche
-
vor jeder Anwendung kurz prüfen: sauber, trocken, keine Produktreste
So bleibt deine Gesichtsbürste hygienisch und die Borsten können frei arbeiten.
3. Setting: Dein Mini-Ritual
Such dir einen Moment, in dem du nicht zwischen Tür und Angel bist. Trockenbürsten fürs Gesicht braucht nur ein paar Minuten, fühlt sich aber viel besser an, wenn du nicht hetzt.
Was ich empfehlen würde: Nimm dir morgens im Bad kurz Zeit (Schon wenige Minuten reichen aus). Persönlicher Tipp: Lass dein Smartphone so lange in einem anderen Raum, und schaffe dir eine wohlfühl Atmosphäre
Schritt-für-Schritt: Lymphdrainage im Gesicht mit der Trockenbürste
Jetzt wird gebürstet. Wichtigste Regel: weniger ist mehr – vor allem am Anfang. Deine Gesichtshaut soll arbeiten, nicht kämpfen.

-
Oben starten: Stirn bürsten
Setz die Lymph Dry Brush in der Mitte der Stirn an und streiche mit leichten, gleichmäßigen Zügen nach außen zu den Schläfen. Kein Schrubben, eher wie feine Pinselstriche. Das ein paar Mal wiederholen.
-
Weiter zur Augenpartie & Wangen
Unterhalb der Augen ansetzen und von der Nase in Richtung Schläfen und Ohren ausstreichen. Rund um die Augen wirklich zart arbeiten – hier ist die Haut besonders empfindlich. Wangen dann ebenfalls von der Mitte nach außen bürsten.
-
Nase & Mundpartie
An den Nasenseiten sanft nach außen bürsten, dann um den Mund herum von innen nach außen arbeiten. Sobald sich etwas unangenehm anfühlt, Druck reduzieren. Es geht um Aktivierung, nicht um Röte um jeden Preis.
-
Kinn und Kieferlinie formen
Am Kinn in der Mitte starten und entlang der Kieferlinie in Richtung Ohren ausstreichen. Das ist oft der Bereich, in dem sich Spannungen und Wassereinlagerungen sammeln – hier dürfen die Striche ruhig bewusst geführt sein, aber weiterhin mit leichtem Druck.
-
Hals nicht vergessen
Zum Schluss den Hals ausbürsten: Vom Kiefer sanft nach unten über die gesamte Halspartie in Richtung Schlüsselbein.
Weshalb der Hals wichtig ist? Damit hilfst du deinem Körper, alles, das im Gesicht gelöst wurde, abfließen zu lassen.
Alternativ hierzu empfehlen einige Guides eine Bürstrichtung am Hals von unten nach oben. Teste gerne, was sich für dich persönlich besser anfühlt. Das wichtigste sollte immer sein, dass du eine Routine findest, die auch zu dir passt.
Wenn du fertig bist, Gesicht mit Wasser abspülen und anschließend Serum oder Crème auftragen. Die Haut ist jetzt frisch gepeelt, gut durchblutet und nimmt Pflege besonders dankbar an. Wenn du danach in den Spiegel schaust, solltest du nicht denken „aua“, sondern „okay, wach bin ich jetzt“.
Wie oft & wie intensiv Dry Brushing im Gesicht?
Beim Trockenbürsten gilt: Dein Gesicht ist kein Schleifprojekt, sondern ein lebendiges Organ. Du willst es trainieren, nicht bestrafen. Deshalb macht es Sinn, dich Schritt für Schritt ranzutasten – statt direkt Vollgas zu geben.
Kennenlernphase
Am Anfang bist du in der Kennenlernphase mit deiner Bürste. 2–4 Anwendungen pro Woche sind ein guter Startpunkt, also ungefähr jeder zweite Tag. Arbeite mit wirklich leichtem Druck, eher wie ein sanftes Streichen als ein Schrubben. Wichtig: nicht ewig über denselben Bereich gehen. Ein paar bewusste Striche pro Zone reichen völlig. Wenn du danach nur ein bisschen mehr Frische im Gesicht siehst und die Haut sich ruhig anfühlt, bist du genau richtig unterwegs.
Nach 2-3 Wochen
Nach etwa 2–3 Wochen, wenn du merkst, dass deine Haut nicht zickt, kannst du die Routine auf täglich umstellen – am besten morgens. Zu diesem Zeitpunkt kennt deine Haut die Bürste schon, die anfängliche Empfindlichkeit lässt meistens nach und du bekommst ein Gefühl dafür, was „gut aktiv“ und was „zu viel“ ist.
Nach 1-2 Monaten
Nach ungefähr 1–2 Monaten wirst du zur Pro. Du kennst deine typischen Problemzonen (z. B. geschwollene Augenpartie, Kieferlinie, fahle Wangen) und kannst dort punktuell etwas intensiver arbeiten: minimal mehr Druck oder ein, zwei Bürstenstriche zusätzlich. Mehrere Sessions pro Tag sind theoretisch möglich, aber selten nötig – eine gute Anwendung am Tag reicht in der Regel komplett aus.
Wichtig bleibt immer: Dein Körper hat das letzte Wort. Wenn die Haut stark brennt, unangenehm spannt oder dauerhaft knallrot bleibt, war es zu viel. Dann reduzierst du Druck oder Häufigkeit wieder. Die ideale Routine fühlt sich an wie ein kleines, belebendes Ritual – nicht wie eine Strafe für deine Haut.
0 comments